deutscher Rechtsanwalt und Politiker, CDU; ab 1953 MdB; Verteidiger im OKW- und im Manstein-Prozess 1948/49; Mitgl. der dt. Delegation für Schuldenverhandlung in London 1951-1953; 1954 Präsident der Europa-Union; Veröffentl. u. a.: "Der geheime Nachrichtendienst der dt. Wehrmacht im Kriege"
* 31. Juli 1893 Lübeck
† 1. März 1960 Hamburg
Wirken
Paul Leverkuehn, ev. wurde am 31. Juli 1893 als Sohn eines angesehenen Mitglieds der Lübecker Bürgerschaft in Lübeck geboren. Sein Vater war Vormund des jungen Thomas Mann. Er besuchte das Gymnasium Katherineum in Lübeck und studierte anschließend Rechtswissenschaften an den Universitäten Edinburgh, Freiburg, München, Berlin, Königsberg und Göttingen. Der erste Weltkrieg zwang ihn zur Unterbrechung der Ausbildung. L. wurde Soldat und nahm 1915 - 1916 an einer Expedition im Auftrage des Auswärtigen Amtes und des Großen Generalstabes an die persich-türkische Grenze teil.
Nach dem ersten Weltkrieg absolvierte L. von 1919 - 1922 den juristischen Vorbereitungsdienst und war gleichzeitig Mitarbeiter des Reichsausgleichsamtes in Lübeck. Nach Ablegung des zweiten Examens und Promotion zum Dr. jur. war L. 1922/23 Referent an einem deutsch-englischen Schiedsgericht und bei der Amerikastelle des Ausw. Amtes. Die folgenden zwei Jahre verbrachte L. als Referent einer gemischten deutsch-amerikanischen Kommission in Washington und wirkte von 1925-1928 als Bankier in New York. Anschließend ...